Gegenreformation

Als Gegenreformation bezeichnet man die mit Hilfe des Einsatzes staatlicher Machtmittel und entsprechender Orden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einsetzende Bewegung, deren Ziel die Rückführung zum katholischen Glauben war. Die Grundlagen dafür wurden auf dem Konzil von Trient (1545-1563) geschaffen. Das Konzil konnte zwar die Glaubensspaltung nicht mehr überwinden, versuchte aber zur "Besitzstandswahrung" eine innere Reform der verbrauchten katholischen Kirche und die Beseitigung offenkundiger Missstände.

Im Anschluss daran begann die staatlich gelenkte Initiative, dieser "katholischen Reform" zum Durchbruch zu verhelfen. Die in der Gegenreformation tätigen Orden pflegten eine neue Art der Frömmigkeit, die stark auf das Gefühl abgestimmt war. Die barocke Pracht in der Kirchenausstattung und bei den Feierlichkeiten entfaltete sich. Geistliche Bruderschaften florierten, Fronleichnamsprozessionen, Wallfahrten und "Heilige Gräber" in der Osterwoche nahmen Aufschwung. Im Zuge der Gegenreformation wurde Tirol im Laufe des 17. Jahrhunderts zu einem streng katholischen Land.