Gumpp (Innsbrucker Baumeisterfamilie)

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Das Taxispalais in Innsbruck

Drei Generationen lang prägte die Baumeisterfamilie Gumpp das architektonische Bild des barocken Innsbruck. Ihr Wohnhaus war das Gumpphaus in der Kiebachgasse in der Altstadt, in dem sich heute das Café Munding befindet.

Christoph Gumpp (1600-1672), Hoftischler und Hofbaumeister, baute als Vertreter des Frühbarock eher streng, mit glatten Außenwänden und geraden Linien. Er war ein vielseitiger Barockkünstler und befasste sich auch mit Befestigungsanlagen und Trauergerüsten für die Begräbnisse der Landesfürsten. Von ihm stammen u.a. die Stiftskirche in Wilten und die Mariahilfkirche; an Planung und Bau der Jesuitenkirche war er bereits als 27-jähriger beteiligt.

Christophs Sohn Johann Martin der Ältere (1643-1729) prägte mit dem Bau von Adelspalästen nach italienischem Vorbild die Maria-Theresien-Straße (die Palais Taxis, Troyer, Trapp und die Spitalskirche). Seine Fassaden sind oft mit Stuck, Friesen oder Masken geschmückt.

Seine Söhne Georg Anton und Johann Martin der Jüngere waren dann die dritte Generation von Gumpp-Architekten in Innsbruck: Georg Anton (1682-1754) war der bedeutendste Architekt der Familie und baute im Stil des italienischen Hochbarocks: bewegte Fassaden, Gliederung durch Pilaster und Nischen. Wichtige Werke sind das alte Landhaus in der Maria-Theresien-Straße, die Johanneskirche am Innrain und der Umbau des Stiftes Stams im Oberinntal. Johann Martin der Jüngere (1686-1765) errichtete in seiner Jugend das Türmchen der Ursulinenkirche am Innrain und das große Heilige Grab in der Wiltener Stiftskirche. Anschließend war er Festungsbauer beim Militär (Burgen von Kufstein und Ehrenberg bei Reutte) und Kartograf. Mit 68 Jahren begann er als sein letztes Projekt den Neubau der mittelalterlichen Hofburg.