Moor

Ein feuchter Lebensraum mit einer Anhäufung kohlenstoffreicher Zersetzungsprodukte. Deren Ursache liegt in einer eingeschränkten Mikroorganismentätigkeit, verursacht durch Sauerstoffmangel. Die entstehenden Huminsäuren führen zu einem niedrigen pH-Wert und zur Torfbildung. In diesem sauren, eher nährstoffarmen Milieu kann nur eine spezialisierte Moorvegetation gedeihen, vor allem Torfmoose, Heidekräuter und Riedgräser. Intakte Moore sind heute in Mitteleuropa sehr selten geworden und zählen zu den besonders gefährdeten Lebensräumen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Niedermooren und Hochmooren.

Neben den beiden Grundformen gibt es weitere Moortypen, z.B. das Zwischen- oder Übergangsmoor. Es bildet Übergangsformen zwischen Nieder- und Hochmoor oder kommt am Rand von Hochmooren vor, wo sich Umgebungswasser dazumischt. Das Durchströmungsmoor ist ein Niedermoortyp in leichtem Gefälle, der von Grund- oder Quellwasser durchströmt oder überrieselt wird. Da er besser mit Nährstoffen versorgt wird, ist er oft blumenreich (z.B. im Rotmoostal südlich von Obergurgl). Nicht jedes Moor muss im Ebenen oder in einer Senke liegen. Z.B. können sich bei Quellaustritten und dichtem Boden auch an Hängen Hangmoore bilden (etwa zwischen Imst und Tarrenz). Gemeinsam ist den verschiedenen Moortypen nur der Torfuntergrund, der aus abgestorbenen Pflanzenteilen, die sich durch das reichliche Wasser nicht zu Humus umwandeln konnten, entstanden ist.