Werner "Preisegott" Pirchner

13.2.1940 in Hall in Tirol
10.8.2001 in Innsbruck

Ein Tonbeispiel aus "ein halbes Doppelalbum" finden Sie auf der CD-ROM.

Mit der "Knopforgel" unterwegs, erstes Geld mit Tanzmusik verdienend, jazzte Werner Pirchner schon bald auf dem Klavier und spielte als begnadeter Vibrafonist schließlich mit zahlreichen großen Musikern der Jazzszene auf internationalen Festivals bis in die 1980er Jahre, bevor er "ernsthaft" zu komponieren begann. Werner Pirchner wurde für viele Tiroler Musiker zu einer zentralen Figur mit Vorbildfunktion, seine Musik ist österreichweit seit Jahren in vielen Ohren in Gestalt der "Signations" für die Sendungen des E-Musik-Radiosenders Ö1.

Er berührte zum einen durch seine originelle, subversive Art, präsent im Sprachlichen (was sich nicht zuletzt in den Titeln seiner Kompositionen ausdrückt), seiner Haltung gegenüber Bourgeoisie, Volkstümelei und Katholizismus, in virtuoser Manier in seinem legendären "halben doppelalbum"(1973) exemplifiziert, letztlich in seiner tiefen Musikalität, mit der er auf dem Vibrafon improvisierte, aber auch Musik schrieb, die abseits von zeitgenössischen Dogmen in ihrer Einfachheit und Schönheit besticht und oft durch einen jazzigen Puls geprägt ist. Es gibt eine Reihe von Tonträgern von Pirchner als Jazzer sowie von seinen Kompositionen, die sich großer Beliebtheit bei vielen Interpreten erfreuen, weshalb er etliche Preise und Kompositionsaufträge erhielt, bevor ihn der Tod allzu früh ereilte.