Anna Stainer-Knittel ("Geierwally")

1841 Elbigenalp
1915 Wattens

Malerin

Anna Knittel stammte aus einer Lechtaler Künstler- und Erfinderfamilie. Bekannt wurde sie dadurch, dass sie sich in ihrer Jugend zwei Mal über eine senkrechte Felswand abseilen ließ, um einen Adlerhorst auszuheben. Die jungen Adler wurden dann am heimischen Hof für die Jagd abgerichtet.

Annas Leben verlief für eine junge Frau aus dem ländlichen Raum ungewöhnlich emanzipiert. In Elbigenalp besuchte sie die Zeichenschule ihres Onkels Johann Falger, einem berühmten Lithografen, und erhielt mit 18 Jahren einen Studienplatz an der Münchner Kunstakademie, wo sie sich als "einziges Frauenzimmer unter lauter Manderleut" der Malerei widmete. Bestaunt als Exotin, wenn sie beim Sonntagsspaziergang ihre Lechtaler Tracht trug, schmunzelte sie noch im Alter in ihren Memoiren über die vielen, "so an die dreißig" Verehrer.

Ins Lechtal zurückgekehrt betätigte sich Anna erfolgreich als Portrait- und Genremalerin ihrer Umgebung. Ihr "Selbstportrait in Lechtalertracht" von 1863 machte sie bekannt und wurde vom Tiroler Landesmuseum angekauft. Sie übersiedelte nach Innsbruck, stieg zur Portraitistin der Prominenz auf und erhielt in Folge der Wiener Weltausstellung von 1873 bald Aufträge aus ganz Europa. Nachdem das Porträtieren in Folge der Ausbreitung der Fotografie allgemein an Attraktivität verloren hatte, wandte sie sich der Blumenmalerei zu und bemalte mit Erfolg Porzellan.

Mehr dazu ..