Votivbild

Ältestes Votivbild der
Hl. Notburga in Hörschwang im Pustertal, 1686

Das latein. Ausgangswort votum bezeichnet sowohl das gelobte Opfer oder Weihgeschenk als auch das Gelübde oder Gelöbnis im Sinne der Bitte an einen Gott um glücklichen Erfolg, verbunden mit dem Versprechen, nach Erfüllung des Wunsches Gott irgendeine Dankesgabe darzubringen. Votivbilder, nach der meist darauf angebrachten Inschrift auch "Ex Voto" genannt, wurden und werden als Zeugnis des Dankes für Errettung aus Krankheiten und Unglücksfällen, in vergangenen Zeiten häufig auch nach schweren Geburten an katholischen Wallfahrtsorten dargebracht und dort aufgehängt.

Neben den in Broschüren und Büchern verbreiteten und von der Kanzel verkündeten Mirakelberichten (das sind Berichte über erlangte Gebetserhörungen) trugen die Votivbilder in Folge ihrer Anschaulichkeit am stärksten zum Ruhm eines örtlichen Gnadenbildes bei. Tirol verfügt über einen außerordentlich reichen Fundus an Votivbildern. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verschwanden allerdings sehr viele Votivtafeln aus den Wallfahrtskirchen und Kapellen und gelangten über den Kunst- und Antiquitätenhandel in private Hände. Ein beträchtlicher Fundus kann aber auch in Museen besichtigt werden.