Peter Anich

1723 in Oberperfuss
1766 in Oberperfuss

Techniker, Instrumentenbauer, Landvermesser und Kartograf

Peter Anich besuchte zunächst nur die Dorfschule in Oberperfuss und half anschließend auf dem Hof und in der Drechslerwerkstatt seines Vaters. Zusätzlich bildete er sich selbständig in Astronomie und Mathematik aus und konstruierte in der Folge Sonnenuhren. 1751, mit 28 Jahren, empfahl der Ortspfarrer den gelehrigen Jungbauern an den Innsbrucker Mathematik- und Physikprofessor Ignaz von Weinhart (1705-1787), einem vielseitigen Gelehrten der Innsbrucker Universität und Gründer eines "Experimentalkabinetts", der Peter Anich in den folgenden Jahren an der Universität in Rechentechnik, Vermessungswesen, Physik und Astronomie unterrichtete.

Peter Anich konstruierte zunächst Himmels- und Erdgloben, die heute unter anderem im Innsbrucker Zeughaus stehen, und beschäftigte sich ab 1756 mit der Kartografie. Er zeichnete Karten von Südtirol und Schlesien und vermaß 1760-63 mit zwei Gehilfen Nordtirol, wozu er erstmalig die moderne Trigonometrie benutzte. Damit fertigte er die beste und genaueste Karte eines Landes an, die es damals in Europa gab. Bei der Kartografierung Südtirols infizierten sich Anich und sein Assistent Blasius Hueber im Etschtal mit Malaria. Geschwächt von den körperlichen Strapazen jahrelanger Vermessung erholte sich Peter Anich nicht mehr und starb, hochgeehrt, im September 1766.