Friedrich IV. von Habsburg

1382
1439 in Innsbruck

"Friedl mit der leeren Tasche"
Herzog, Landesfürst von Tirol

1406 trat der später populäre Tiroler Landesfürst unter turbulenten Umständen seine Regierung an: Der von den Appenzellern geführte Bodenseebund, der auch Vorarlberg umfasste, versuchte die Tiroler Bauern zum Anschluss zu bewegen. Diese hielten aber überwiegend zu Friedrich, der daraufhin Bauernstand und Bürgertum gesellschaftlich aufwertete. In einer Landesordnung wurden bisher gewohnheitsrechtliche Freiheiten fixiert. Dagegen wendete sich der Tiroler Adel, der um seinen Einfluss und die in den letzten Jahrzehnten wiedergewonnenen Vorrechte fürchtete, mit der Gründung des Falkenbundes.

Die Streitereien kulminierten im Zuge des Konzils von Konstanz (1414-18). Dieser Kongress sollte die große Kirchenspaltung, das Schisma, überwinden und eine längst notwendige Kirchenreform beschließen. Durch die Unterstützung von Papst Johannes XIII. geriet Friedrich in Konflikt mit dem deutschen König Sigismund von Luxemburg, der über ihn die Reichsacht verhängte. Das bedeutete, dass Friedrichs Untertanen von ihrer Treuepflicht enthoben waren und jede Unterstützung des Geächteten verboten war. Friedrich wurde so zu "Friedl mit der leeren Tasche". 1416 gelang ihm jedoch eine abenteuerliche Flucht von Konstanz zurück nach Tirol, wobei ihn Bauern und Stadtbürger unterstützten.

Viele der Adeligen nahmen die Reichsacht hingegen als Gelegenheit, "offiziell" gegen den Landesfürsten zu opponieren. 1418 kam es schließlich zur Einigung zwischen Friedrich und Sigismund und in der Folge zur Niederschlagung des Aufstandes des Falkenbundes. Die Loyalität von Bürgern und Bauern wurde mit weiteren Vergünstigungen belohnt. Sie saßen nun neben Adeligen und Geistlichen im Landtag und konnten die Regierung ihres Landes mitbestimmen. Diese Regelung mit "freien" Landständen machte Friedrich beim Volk überaus beliebt.

Die nächsten 20 Jahre betrieb Friedrich eine geschickte Finanzpolitik und Tirol erlebte einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Erheblichen Anteil daran hatten die Silber- und Kupferminen von Schwaz und Gossensass (siehe Silberbergbau), deren Abbau zu Beginn des 15. Jhs. in großem Stil einsetzte. 1420 vereinte Friedrich Residenz und Verwaltung zentral in Innsbruck und sein Reichtum wurde so sprichwörtlich, dass die Legende ihn das Goldene Dachl erbauen ließ. Als Regent folgte ihm sein Sohn Sigmund, genannt "der Münzreiche".