Jakob Gapp

1897 in Wattens
1943 in Berlin

Priester, Widerstandskämpfer, Märtyrer

Ende des Ersten Weltkriegs geriet der Wattener Jakob Gapp in italienische Gefangenschaft. Nach dieser "Zeit der Gottentfremdung" bat er um Aufnahme in den Marianisten-Orden. 1930 wurde er zum Priester geweiht. Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus begann für den Erzieher und Religionslehrer eine Zeit des Widerstandes. Überzeugt, dass Christentum und Nationalsozialismus unvereinbar wären, trat der Ordensmann öffentlich gegen das Regime auf.

Bald musste Gapp nach Frankreich flüchten, später nach Spanien. 1942 geriet er in eine Falle und wurde nach Berlin entführt. Das Volksgericht beschuldigte den Priester der "planmäßigen Hetze" und verurteilte ihn zum Tode. Er wurde am 13. August 1943 in Berlin-Plötzensee enthauptet. Am Tag seiner Hinrichtung verfasste Gapp zwei Briefe, die von seiner entschiedenen Haltung und seinem Glauben Zeugnis geben: "Trauert nicht um mich, ich bin restlos glücklich." Der Tiroler wurde an einem unbekannten Ort beigesetzt - die Nationalsozialisten fürchteten, er könnte unter der "konfessionell gebundenen Bevölkerung als Märtyrer des Glaubens" gelten. Gapp wurde zusammen mit Pfarrer Otto Neururer 1996 selig gesprochen.