Optanten

Südtiroler, die sich aufgrund des so genannten Hitler-Mussolini-Abkommens vom 23. Juni 1939 bis 31. Dezember 1939 (der Klerus bis 30. Juni 1940) für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden. Die Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung südlich des Brenners "optierte" bis zu diesem Datum für das Deutsche Reich, d.h. für die Abwanderung. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Faschismus, massiver Propaganda und Einschüchterungsversuchen, wonach im Falle des "Dableibens" eine Zwangsumsiedlung nach Unteritalien erfolgen würde ("sizilianische Legende") optierten über 70% (die genauen Zahlen sind strittig) für NS-Deutschland.

Bedingt durch den Krieg, Verzögerungsmaßnahmen und den Umstand, dass ein geschlossenes Siedlungsgebiet nicht ausfindig gemacht werden konnte, wurde nur ein geringer Teil vor allem in die verschiedenen Gaue der "Ostmark" umgesiedelt: zwischen 1939 und 1943 ca. 75.000. Das Gruber-De Gasperi-Abkommen vom 5. September 1946 sah dann die Möglichkeit des Wiedererwerbs der italienischen Staatsbürgerschaft für die Deutschland-Optanten vor, was besonders für die in Südtirol Verbliebenen, aber auch für die Rücksiedlung wichtig war, die allerdings nur schrittweise und zögerlich verlief, nachdem das Dekret über die Rückoption am 8. Februar 1948 in Kraft trat. Insgesamt dürften rund 20.-25.000 zurückgewandert sein - eingeschlossen die zwischen 1945-1948 "schwarz" Zurückgewanderten, da erst ab 1949 eine legale Rückkehr möglich war.