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Zyklus "Michael Gaismair" (Milan Bitasta)

Der Aufstand von 1525 in Tirol

In Tirol besaß ein Großteil der Bauern das einem Grundherrn gehörende Gut in Erbleihe - und dadurch relative persönliche Freiheit. Doch forderten Statthalter und Finanzkammer von den Grundherren und Beamten immer mehr Geld, welche dann den Druck nach unten weitergaben. Mehrmals kam es zu Unruhen, der Landtag protestierte gegen die Steuereintreiber.

In Tirol marschierten 1525 zuerst die Schwazer Bergknappen auf, die aber mit sozialen Zugeständnissen wie Krankenkasse und Altersversorgung besänftigt werden konnten. Die unterdrückten Bauern und Vertreter der Gerichte wählten Michael Gaismair zu ihrem Feldherrn und Anführer. Als "Eisackfürst" regierte dieser den bischöflichen Besitz um Brixen vier Monate mit Umsicht und Tatkraft, brachte Ordnung in die aufständigen Bauern und verhandelte mit Herzog Ferdinand - der zäh taktierte, auf Zeitgewinn arbeitete und die Bürger gegen die Bauern auszuspielen versuchte - um Reformen in der Landesordnung.

Die mäßigen Erfolge der Gespräche und Rechtsbrüche der Regierung drängten Gaismair ins Schweizer Exil, wo er in einem kühnen Entwurf eine "Neue Tiroler Landesordnung" skizzierte. Seiner Zeit zwar weit voraus konnte er aber schlussendlich nichts davon umsetzen und selbst die wenigen Zugeständnisse von 1525 wurden nach dem Tode Gaismairs wieder zurückgenommen.

Die Aufstände in den Jahren um 1525 werden meist als "Bauernkriege" bezeichnet; eine nicht sehr glückliche Formulierung, denn an diesen Bewegungen waren (nicht nur in Tirol) ebenso die Bürger in den Städten und zahlreiche Vertreter des Adels beteiligt. Da der Großteil der Bevölkerung damals aber in der Landwirtschaft tätig war, waren naturgemäß die Bauern die Hauptträger der Auseinandersetzungen.

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