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Der Riese Haymon in der Wiltener Stiftskirche hält die Drachenzunge in der Hand.

Die Sage vom Riesen Haymon und dem Riesen Thyrsus

Zwischen den Einheimischen und Einwanderern scheint es nur selten zu Auseinandersetzungen gekommen zu sein. Es gab Platz für alle und bis ins 9. Jh. weisen die Urkunden reiche romanische Gutsbesitzer nach. Ein einzelner Streitfall bildet die historische Grundlage für eine bekannte Sage: Um 800 geriet Haimo, ein Franke aus dem Rheinland, mit Thyrsus (dem lateinischen Namen nach ein einheimischer Romane) bei Seefeld in Streit und erschlug diesen. Zur Buße für diesen Raufhandel soll Haimo beim Kirchlein im ehemaligen Römerlager Veldidena das Kloster Wilten errichtet haben.

Bei seinem Kloster, so die Sage, betätigte sich Haimo anschließend als "Drachentöter" und wuchs zum "Riesen Haymon": Mehrmals habe ein in der angrenzenden Sillschlucht hausender Drache die Klosterbauten zerstört. Haymon erschlug das Untier und riss ihm die Zunge heraus, die er auf Abbildungen in der Hand hält (vermutlich konnte Haymon Überschwemmungen der Sill regulieren). Das vergossene Blut von Thyrsus wurde zu "Tirschenöl", einem schwarzen, stinkenden Steinöl, das auf der Seefelder Platte und beim Achensee vorkommt. Es gehörte seit jeher zum festen Bestand der Tiroler Hausmedizin, bis es, als Ichthyol wissenschaftlich erforscht, auch international Bedeutung erlangte.

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