Goldenes Dachl

Das unumstrittene Wahrzeichen Innsbrucks, das "Goldene Dachl", ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Gotik in Tirol. Umstritten ist das genaue Baudatum, doch dürfte das "Goldene Dachl" kurz vor 1500 erbaut worden sein. Seinen Namen hat es von den Goldschindeln, die den im spätgotischen Stil gefertigten Balkon abdecken. Es handelt sich um ein Werk des Künstlers Niclas Türing d.Ä., der hier bereits erste Anregungen der italienischen Renaissance aufgriff; die vorderen Reliefs werden seinem Sohn, Gregor Türing, zugeschrieben.

Den Anlass zur Erbauung des "Goldenen Dachls" hatte die zweite Hochzeit Maximilians I. (1494) gegeben. Ein Relief auf der Brüstung spielt auf dieses Ereignis an: Es zeigt den Kaiser neben seiner zweiten Frau Maria Bianca Sforza. Hinter der Mailänderin mit der reichen Mitgift erscheint die Figur der zum Zeitpunkt des Baus bereits verstorbenen ersten Frau Maximilians, Maria von Burgund. Während Maria Bianca einen goldenen Apfel in der Hand hält und dem bunten Treiben fotografierender Japaner auf dem Platz zuschaut, blickt der Kaiser an ihr vorbei die Figur seiner ersten Frau an - Ausdruck der großen Liebe, die den Kaiser mit seiner ersten Frau verband.