Tiroler Bauernbund (TBB)

Die Gründungsversammlung des Tiroler Bauernbundes 1904 nach einem Gemälde von Albin Egger-Lienz

Die 1904 in Sterzing begründete Interessen- und Standesvertretung der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung war und blieb trotz des realen Rückgangs des Agrarsektors in der 2. Hälfte des 20. Jh. die stärkste und einflussreichste politische Lobby in Tirol. Fast alle Tiroler Landeshauptleute gingen aus dem TBB hervor (Josef Schraffl, Franz Stumpf, Alfons Weißgatterer, Alois Grauß, Hans Tschiggfrey, Eduard Wallnöfer, Alois Partl).

So gelang es dem TBB, über weite Strecken den Arbeiter- und Angestelltenbund (AAB) als weitere Teilorganisation der Volkspartei in Schach zu halten. Erst nach Ablöse von Landeshauptmann Partl 1993 durch den Bankdirektor und vormaligen Landesregierungsbeamten Wendelin Weingartner schien die Vormacht des TBB gebrochen. Doch er war auch im ausgehenden 20. Jh. aufgrund seiner lange bestehenden mitgliederstarken Organisation (rund 20.000), eines eigenen Organs, der "Tiroler Bauern-Zeitung", und seiner Führungsnachwuchs bildenden Akademischen Sektion ein nicht unwesentlicher und mitgestaltender Faktor in der Landespolitik.