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Votivbild der Muttergottes von Maria Trens in Südtirol

Zeugnisse der Volksfrömmigkeit / Votivbilder

In den Tiroler Wallfahrtsorten hing ehemals eine beeindruckende Fülle von Votivtafeln. Die meist bei örtlichen Malern in Auftrag gegebenen Bilder stellen nicht nur eindrucksvolle Belege der Wallfahrtsfrömmigkeit dar, sie ermöglichen darüber hinaus Zugänge zur Medizin-, Kleidungs- und immer wieder auch Mentalitätsgeschichte vergangener Zeiten. Votivbilder wurden als Bitt-, Gelübde- oder Dankopfer an den jeweiligen Wallfahrtsort "versprochen" oder "verlobt". Der "Verlöbnisakt" folgt in seiner bildlichen Darstellung im Allgemeinen einem dreigliedrigen Schema. Im oberen Teil des Bildes, meist von Wolken umrahmt, das Kultobjekt bzw. das örtliche Gnadenbild; im unteren Bildteil die Darstellung der das Votivbild opfernden Person als zweites sowie der abbild- oder sinnbildhafte Hinweis auf den Anlass als drittes Element. Dazu tritt gelegentlich noch eine erklärende Inschrift.

Das Spektrum der dargestellten Verlöbnisgründe umfasst die Errettung aus allen erdenklichen Krankheiten und Unfällen. Besonders häufig finden wir Hinweise auf Geburtsnöte bzw. Danksagung für glückliche Geburten, aber auch die Anheimstellung totgeborener oder bei der Geburt verstorbener Kinder.