Ferdinand II.

1529 in Linz
1595 in Innsbruck

Landesfürst von Tirol

Ferdinand II., zweiter Sohn von Kaiser Ferdinand I., war ein gebildeter und kunstsinniger Mann. Er führte Tirol zu kulturellen Höhen, bürdete dem Land aber auch durch rege Bautätigkeit eine große Schuldenlast auf. In manchen Belangen dachte er fortschrittlich-modern. Er setzte etwa seine Liebesheirat mit der Bürgerstochter Philippine Welser allen Widerständen zum Trotz durch und förderte die allgemeine Schulbildung.

Anderes mutet aus heutiger Sicht seltsam anachronistisch an, etwa Ferdinands fanatisches Bemühen um die Gegenreformation, für das er Jesuiten, Franziskaner, Kapuziner und seinen Beamtenapparat einsetzte und überaus repressive Methoden anwandte. Damit drängte er einen erheblichen Teil der geistig führenden Köpfe sowie der Kaufleute und Handwerker aus dem Land. Nicht wegweisend war auch seine Wirtschaftspolitik. In einer Zeit, in der der Bergbau bereits stark beim Zurückgehen war, schloss Ferdinand Tirol als Schutz vor dem Protestantismus immer mehr ab und behinderte so den wichtigen Fernhandel (siehe Alpentransit). Die Folgen dieser Maßnahmen wurden erst später spürbar und dem Verursacher nicht mehr angelastet.

Mehr dazu ..